Auf dem Schauplatz des „Volkes“. Strategien der Selbstzuschreibung intellektueller Identität von Herder bis Büchner und darüber hinaus. Freiburg i.Br./Berlin/Vienna: Rombach Verlag, 2006 (= Litterae 138), 248 pp. DeitersFranz-Josef 2015 Im Zeichen aktueller Diskurse ist vom „Tod des Intellektuellen“ die Rede – des Intellektuellen als einer Figur, die ihre gesellschaftliche Identität über den Anspruch bestimmt, im Namen des „Volkes“ zu sprechen. Gestützt wird dieser Anspruch auf eine privilegierte Beherrschung der Kulturtechniken des Lesens und Schreibens. Vorliegende Studie nimmt die aktuelle Toderklärung zum Anlaß, um den Blick auf die Gründungsphase des Intellektuellenparadigmas in der deutschen Literatur zurückzuwenden. In exemplarischen Lektüren der Schriften Johann Gottfried Herders, Friedrich Schlegels, Heinrich Heines und Georg Büchners analysiert der Verfasser die literarischen Strategien, mit denen Schriftsteller vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts versucht haben, sich ihre soziale Identität auf dem Schauplatz des „Volkes“ zu erschreiben. Kurze Kapitel zu Hugo von Hofmannsthal und Bertolt Brecht geben abschließend einen Ausblick auf das 20. Jahrhundert.